13.03.2020

Foodtrend Crossover

Es wird kombiniert, was das Zeug hält

Croissant und Donut werden zum Cronut, Ramen und Burger zum Ramen-Burger, und Sushi kann man auch als Tapas begreifen: die Mischung macht’s. Ob Hybrid-Food, Fusionsküche oder Ethno-Freistil: Wann immer Traditionen aufeinander treffen, sind neue Genusserlebnisse zu erwarten. Kommen Sie mit auf eine kleine Spurensuche durch die Trends der gemischten Küchen.

 

Der Patissier Dominique Ansel löste im Jahr 2013 einen kleinen Hype aus, indem er die französische Gebäck-Spezialität mit dem uramerikanischen Fettgebäck paarte: aus Croissant und Donut wurde der Cronut. Die Schlangen vor seiner Bäckerei in New York waren lang. 50 Dollar und mehr sollen Neugierige und weniger Wartewillige für einen Biss in die süße, fluffige Köstlichkeit geboten haben. Verrückt. Bis heute pilgern Genussfreunde nach Soho, um das französisch-amerikanische Crossover-Gebäck an seinem Geburtsort zu genießen.

Ebenso verrückt, was seitdem in den Schüsseln und Tellern landet. Dabei ist die Idee, Elemente aus Länderküchen zu paaren, gar nicht so neu. Während des Wirtschaftsbooms der Nachkriegsjahre kamen Konserven mit Ananas auf. Die deutsche Hausfrau servierte ihrer Familie mit dem Toast Hawaii eine entfernte Idee von weiter Welt am Abendbrottisch. Selbst die beliebte Currywurst ist eine Mischung aus der guten alten Rostbratwurst mit der leichten Exotik eines drübergestreuten Currypulvers.

 

Hybrid-Food: aus zwei mach eins

Natürlich hat der anhaltende Erfolg des Cronuts Nachahmer gefunden: Mittlerweile können wir einen Cragel oder einen Bruffin essen. Das eine ist äußerlich ein Bagel und innen ein Croissant, das andere ein Brioche-Teig, gebacken in Muffin-Form. Ein wenig wie des Kaisers neue Kleider: nur kommt hier ein bekannter Geschmack in neuer Optik daher.

Selbst der Brunch muss daran glauben und wird – wenn der Trend sich durchsetzt – zum Brinner, der Kombination aus Breakfast und Dinner. Das heißt wir starten frühmorgens schon herzhaft mit einer reichhaltigen Hauptmahlzeit in den Tag. Ganz asiatisch mit einer Phó, einer heißen vietnamesischen Suppe oder Essen abends Pancakes mit Ahornsirup. Süß oder Herzhaft? Beides!

 

Aufregende Gerichte beim Streetfood und im Restaurant beim Ethno-Freistil

 

Herzhaft bis süßlich-würzig geht es zumeist beim Streetfood zu. Wir haben bei einem Streetfood-Festival den Ramen-Burger probiert. Anstelle eines Buns, des Burgerbrötchens, bestehen die beiden Hälften aus frittierten Ramen-Nudel. Dazwischen dann der Fleischklopps, Patty, und die üblichen Verdächtigen, die für die Würze sorgen. Schmeckt interessant. Es geht weniger teigig, sondern knuspriger zu, der Inhalt ist schmeckbarer. Kompliziert zu essen ist die Konstruktion dennoch.

Ein Merkmal vieler Trendgerichte ist, landestypische Zutaten mit exotischen Komponenten zusammenzubringen. So serviert das gutbürgerliche Restaurant eine Lachsforelle, die zuvor in einem peruanisch inspirierten Sud von Ceviche mariniert wurde. In der Spitzengastronomie, wo man es gerne schaumig und eleganter mag, löffelt der Kellner beim Servieren eine Beurre Blanc, die mit Kimchi-Flüssigkeit, dem fermentierten Kohl,  aufgeschlagen wurde. Im wahrsten Sinne des Wortes köstliches Mix-Food!

Kaum eine angesagte Restauranteröffnung, die nicht Gerichte zum Teilen anbietet. In Spanien horcht man wahrscheinlich erstaunt auf, was alles unter dem Deckmantel der traditionellen Tapas läuft. Schälchen mit Edame, unreif geerntete Sojabohnen, scharf angebratener Thunfisch mit Soja und Alge. Selbst das buttrige Kartoffelpüree steht zum Teilen in der Mitte. Es geht locker zu, keine Spur von „Wir bitten Sie, nicht vom Teller des Tischnachbarn zu probieren“! Gut so.

 

Fusionsküche: eine Geschichte mit Wurzeln

Die Idee, die Küchen verschiedener Länder zusammenzubringen, hat in gewissem Maße Tradition: Schon im gesundheitsbewusstem Kalifornien fand sich ein Küchenstil aus amerikanischen, südamerikanischen und asiatischen Einflüssen, der sich verbreitet hat und mittlerweile auch in Europa populär ist. Seit dem Beginn der 90er-Jahre ist auch die euro-asiatische Küche ein Thema. Klassische Kochkunst wird mit Elementen aus der fernöstlichen Küche bereichert. Man könnte sagen: das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen ist auch ein Aufeinandertreffen unterschiedlicher Geschmäcker – und deren Kombination kann eine Bereicherung sein.

 

Globalisierung auf dem Teller und in der Bowl

Exotische Früchte, Gemüse aus aller Welt und gestern noch unbekannte Zutaten gehen uns locker über die Lippen. Gerade die Superfoodwelle und healthy food-Euphorie hat viele neue Produkte auf unseren Speiseplan gebracht: Chia, Avocado, Couscous und Quinoa haben mittlerweile für viele Genießer einen festen Platz im Kochrepertoire. Sie sind einfach zu nutzen und lassen sich ebenfalls wunderbar mit regionalem Gemüse kombinieren.

 

Die „Bowl“ liegt ebenfalls im Trend. Bei Buddha Bowls wird gesundes Essen in randvollen  Schüsseln serviert. Ganz nach dem persönlichen Geschmack und was der Kühlschrank hergibt: Reis, Nudeln oder Quinoa, dazu knackiges Gemüse und ein Dressing mit Tahina, der orientalischen Sesampaste, die auch ins Hummus kommt. Sieht toll aus, schmeckt gut. Noch neuer, und ebenfalls schwer angesagt, ist die hawaiianische Variante der Schüsselspielart: die Poke Bowl enthält vor allem Reis, Gemüse und rohen Fisch. Die japanischen Einflüsse sind offensichtlich.

Das passt, denn Japan ist total populär. Eine Küche, die für leichte Gerichte und gesunde Ernährung steht und fremdartigen Wohlgeschmack mitbringt. Auf der einen Seite Salate aus Algen, auf der anderen Seite ein kompletter Kosmos aus Suppenvariationen. Misopaste, Sojasauce stehen bei uns im Küchenregal, und seien wir ehrlich: Dashi klingt exotischer und somit spannender als Brühe, oder?

Dem entsprechend schlägt sich das Crossover-Prinzip sich auch in unserer Sprache nieder: Grünkohl heißt neuerdings Kale, aus Haferschleim wird Porridge, und selbst die alte Ofenkartoffel wird attraktiver, wenn wir sie als Kumpir servieren. Nur Gyros-Pizza und Susharito brauchen wir wahrscheinlich nicht. Werden wir im Zweifel aber probieren, denn wir sind ja genussneugierig.

 

Das Wunderbare ist, die Auswahl zu haben. Zu probieren und zu entscheiden. Dabei wünschen wir Ihnen vergnüglichen Genuss.

 

Ihr Mumm Sekt-Team

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