13.03.2020

Street Food: DIE NEUE, ALTE ESSKULTUR

Früher. Früher war zwar nicht alles besser, aber früher klingelte noch der Eismann. Wir Kinder ließen alles stehen und liegen und rannten zu seinem Wagen. Seit neuestem geht es uns in unserem Arbeitsalltag mittags wieder ähnlich. Dann nämlich, wenn die Food Trucks in Büronähe uns mit verlockenden Düften und Mund wässerndem Angebot aus unserem Tun reißen.

Da die Wagen im Gegensatz zu den USA nicht an jeder Straßenecke halten und verkaufen dürfen, hat sich hierzulande schnell eine organisierte Form auf Privatgeländen mit Standorten nahe Büros und als Festivals etabliert – glücklicherweise auch um die Ecke.

Raus aus dem Büro, runter auf die Straße und einmal um die Ecke biegen, dann heißt es: Willkommen im Lunch-Paradies. In der Nähe von großen Bürokomplexen buhlen werktags mittags immer häufiger mehrere Food Trucks um die Gunst der hungrigen Büroangestellten. Kantine war gestern, wenn vorm Büro einer oder mehrere Food-Trucks Halt machen.

Street Food liegt voll im Trend

Klar ist, dass Street Food gerade eines der vieldiskutierten, kulinarischen Trendthemen ist und seit einiger Zeit „Foodies“, so heißen die Essverrückten, bundesweit in Verzückung geraten lässt. Klar ist aber auch, dass es irgendwie schon immer beim kleinen Hunger während des  Stadtbummels was auf die Hand gab: ein Fischbrötchen, eine Currywurst oder auch einen Döner. Das schmeckt unbestritten gut, aber mittlerweile sind wir durch das Gute Essen der Street Food Festivals schon etwas verwöhnt und unser Interesse an alternativen „auf die Hand“-Snacks ist nachhaltig geweckt.

Asien, ein Mekka für Street Food

Wenn Sie schon einmal in Südostasien unterwegs waren, kennen Sie die Vorliebe der Menschen dort, ständig an einer Straßenecke einen Snack zu sich zu nehmen. Nachtmärkte mit hawker stalls, den Garküchen – weltweit gibt es nirgends sonst eine solche ausgeprägte Street Food-Kultur. Allein in der thailändischen Hauptstadt Bangkok soll es um die 20.000 Stände geben. Das ist keine Folklore für Fernreisende, sondern gehört zur täglichen Nahrungsaufnahme der Einheimischen für einen aus unserer Sicht ziemlich überschaubaren Preis. Für empfindliche Touristen-Mägen sind aufgrund der Hygienebedingungen und des ungewohnten Essens Umsicht und der gesunde Menschenverstand hilfreich. Nicht zu unrecht gilt der alte Spruch: „Peel it, cook it or leave it!“ und am besten stellt man sich nur dort an, wo viele Einheimische ihr Essen holen.  An der Straße schmeckt es am authentischsten und schließlich gehört gerade das Essen in fernen Ländern zum Reiseerlebnis.

Food Trucks – mehr als eine fahrende Gulaschkanone aus den USA

Auch in unseren Breitengraden ist mobile Verpflegung nichts Ungewöhnliches; das weiß das kleinste Kind – Stichwort Eiswagen. Die Idee der schicken, rollenden Verkaufswagen, der Food Trucks, stammt allerdings aus den USA. Dass Food Trucks in den letzten Jahren wieder modern wurden, liegt nicht nur am coolen Design. Gab es zuvor schon Imbiss-Essen auf Rädern, kam dieser Boom mit der Rezession 2008. Niedrige Preise für einen Lunch und eine Qualitätssteigerung durch Konzentration auf eine ethnische Küche (z.B. Mexikanisch, Peruanisch oder Jüdisch), einen Stilmix (Fusion) oder gar die Fokussierung auf nur ein Produkt brachten eine rasante Entwicklung und den Trend ins Rollen. Für den Erfolg sorgen auch die sozialen Medien: So rümpft auch ein Gourmet nicht mehr skeptisch die Nase, sondern guckt bei Facebook, wo sein Lieblings-Truck Halt macht. Verständlich, wenn diese Faktoren zusammenkommen: köstlich, zu einem vernünftigen Preis und zügig auf die Hand serviert – dabei oft nahrhaft und nachhaltig.

Street Food in Deutschland

Was in den USA, kurze Zeit später z.B. in London am dortigen Borough Market erfolgreich war, fand schnell seine Nachahmer in Deutschland. In einer Zeit, in der gesunde, nachhaltige und regionale Ernährung, aber auch herzhaftes Wohlfühl-Essen, immer wichtiger wird und Ernährungsformen diskutiert werden, ging es auch hier los. Äußerst erfolgreich startete in Berlin der Street Food-Thursday in der Markthalle Neun und die ersten Food Trucks, damals zumeist günstig zu erwerbende, ausrangierte Oldtimer, gingen on the road. Ob Profi-Koch oder Hobby-Herdheld, die Food-Trucks bieten mit einem halbwegs überschaubaren Investment die Möglichkeit, den Traum vom eigenen Restaurant zu verwirklichen. Auf einmal gab es innerhalb kürzester Zeit eine große Szene.

 

Wenn Sie Lust auf Street Food haben, liebe Leserinnen und Leser, können Sie zum Beispiel beim Street Food FestivalStreet Food Germany oder Imbisskult weiterlesen.

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